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Crank

Verfasser/in: Suche nach diesem Verfasser Hopkins, Ellen
Verfasserangabe: Ellen Hopkins. Aus dem Englischen von Henning Ahrens
Jahr: 2010
Mediengruppe: B.Bell.Jug/L.ragazzi
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Inhalt

Annotation: In freien Versen geschriebenen Roman, der ein schmerzlich genaues Bild über die Unerbittlichkeit der Drogensucht zeichnet.Rezension: Schon Margaret Wild oder Ron Koertge haben mit ihren multiperspektivischen Romanen "Jinx" und "Der Tag X" versucht, dem Ausnahmezustand ihrer Figuren eine entsprechende Form zu geben, indem sie eine Art lyrische Prosa verwendet haben. Sprachlich wird damit eine "Differenzerfahrung zum Alltag" versucht, wie Ludwig Kres in seinem Beitrag in der 1000 und 1 Buch Schwerpunktausgabe zur Lyrik festhält. Auch Ellen Hopkins steigert die im Thema des Romans grundgelegte Differenzerfahrung ihrer Protagonistin und arbeitet dabei noch deutlicher als Wild oder Koertge auf die gebundene Sprache hin. Sie nutzt Gedichtformen, Dialogformen (oft indem Innen- und Außenperspektive wechseln), notiert Begrifflichkeiten und stellt diese einander gegenüber, ordnet Strophen an und streicht dabei einzelne Wörter heraus, die ihrerseits einen Sinnzusammenhang ergeben. Dies alles dient dem Versuch des fühlenden Ichs, eben diesem Ich habhaft zu werden.Ein wilder und nach dem Leben hungernder Teil ihrer Selbst gewinnt Oberhand über die jugendliche Kristina, die zu Besuch bei ihrem schon lange von der Familie getrennt lebendem Vater in eine Welt sozialer Tristesse, sexueller Direktheit und aufputschender Lustbarkeit gerät. Bree, das Alter Ego, entgrenzt Kristinas Drang zur Selbsterprobung, lässt sich auf all das ein, wovor die regelkonforme Kristina zurückschreckt. Bree sucht die Gier, die Körperlichkeit, die Unvernunft, die Gefahr, den Abgrund. Zum Sinnbild all dessen wird "das Monster" - verwendet als Personifizierung von Crank (eine Szenebezeichnung für Crystal Meth). Aus einem den Text eröffnenden Flirt mit "dem Monster" wird selbstzerstörerisches Suchtverhalten, wobei die Sucht nach der Droge parallel geführt wird mit der Sucht nach Liebe und Sex. Ellen Hopkins erzählt eine Geschichte falscher Entscheidungen, die stets neue falsche Entscheidungen nach sich ziehen. In stilisierter Sprache versucht sie dabei ihrem Ich eine selbstreflexive Stimme zu geben. Indem sie jedoch noch vor Erzählbeginn offenlegt, dass dem Buch die "wahre Geschichte" ihrer Tochter zu Grunde liegt, lenkt sie die Lektürehaltung und riskiert, dass "Crank" gelesen wird als Text einer Mutter, die sich das (Fehl-)Verhalten der Tochter schreibend zu erklären versucht - und dabei die eigene Perspektive mit der Rolle der Tochter tauscht. Der Drang, dem Erzählten Authentizität zu verleihen, führt so zu schiefer Optik und riskiert die Herabminderung des bemerkenswerten literarischen Versuchs, einer dem Monster verfallenen Seele wortwörtlich Ausdruck zu verleihen. (1000 und 1 Buch/Heidi Lexe/www.biblio.at)

Details

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Verlag: Hamburg, Carlsen
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Systematik: Suche nach dieser Systematik 72 Sucht
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ISBN: 978-3-551-58230-0
Beschreibung: 544 Seiten
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Sprache: deutsch